Das immer größer werdende Angebot von Mobilitäts-Apps verändert, wie wir uns fortbewegen und kann so einen nachhaltigen Mobilitätswandel fördern. Mobilitäts-Apps ermöglichen die Kombination verschiedener Verkehrsmittel und helfen so die günstigsten, kürzesten oder umweltfreundlichsten Wege zu finden. Ein zunehmend digitaler Zugang zu Mobilität kann jedoch negative Auswirkungen für weniger technik-affine Menschen oder für sozioökonomisch schwächere Bevölkerungsgruppen haben. Es muss demnach sichergestellt werden, dass diese neuen Technologien nicht zu verkehrsbedingter sozialer Ausgrenzung beitragen. Zusätzlich stellt sich die Frage, wie Bürgerinnen und Bürger besser an Digitalisierungsprozessen in der Mobilität beteiligt werden können.
Zusätzlich stellen aus Sicht der Didaktik Jugendliche hierbei entscheidende Akteur*innen dar, da sie aktive sowie zukünftige Nutzer*innen der öffentlichen Verkehrsmittel und zugehöriger Mobilitäts-Apps sind. Im Kontext der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Schulen sind insbesondere Lehrkräfte und andere Multiplikator*innen aufgefordert, die Transformation zu einer inklusiven, sicheren, resilienten und nachhaltigen Gesellschaft anzuregen und diese in Bildungskontexten mitzugestalten.
Ziel des Forschungsprojektes
Um die Auswirkungen eines digitalen Mobilitätszugangs zu analysieren, untersuchen wir den Entwicklungsprozess von Mobilitäts-Apps für den öffentlichen Verkehr und die Mobilitätsbedürfnisse verschiedener Nutzungsgruppen. Zusätzlich sollen die Perspektiven von Lehrkräften bzw. Akteur*innen im Bildungsbereich sowie von Jugendlichen auf die Digitalisierung der Mobilität und der Entwicklung entsprechender Apps hinsichtlich der sozialen Exklusion und der Beteiligung bei der Entwicklung digitaler Mobilitätsangebote ermittelt werden. Die Untersuchungsräume für das Projekt stellen die Städte Hannover und Hamburg dar.
Durchgeführt wird das Projekt von Wissenschaftler*innen des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie und des Instituts für Didaktik der Naturwissenschaften der Leibniz Universität Hannover. Gefördert wird das Projekt durch die VolkswagenStiftung und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen der Initiative Niedersächsisches Vorab.